TorfersatzFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Torfersatz im Zierpflanzenbau

Torfersatz im Zierpflanzenbau

Ziel

Im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens soll belegt werden, dass ein großer Teil der in Deutschland konventionell produzierten Zierpflanzen ohne Qualitätseinbußen in stark torfreduzierten Substraten kultiviert werden kann.

Torfersatz im Zierpflanzenbau

Aufgaben

Innerhalb des Projekts:

  • Wissenstransfer aller Projektbeteiligten untereinander (Betriebe untereinander, sowie durch die beteiligten Institute)
  • Begleitung der Betriebe mittels Beratung und Substratuntersuchungen
  • Betriebswirtschaftliche Begleitung der Betriebe zur Ermittlung eventueller Mehrkosten der stärker torfreduzierten Kulturen

Aus dem Projekt heraus:

  • Wissenstransfer nach außen: Vorstellung von Ergebnissen und Erkenntnissen aus dem Projekt
  • Erstellung betriebswirtschaftlicher Simulationsmodelle aus den ermittelten Betriebsdaten für die eigene wirtschaftliche Einschätzung an der Umstellung interessierter Betriebe
 

TerZ digital

In dem Online-Kurs TerZ digital werden die wichtigsten Grundlagen sowie alle praxiserprobten Methoden für eine Umstellung der Zierpflanzenproduktion auf stark torfreduzierten Substraten zur Verfügung gestellt.

  • Einführung - Wie gut kennen Sie sich aus?
  • Torfersatzstoffe
  • Düngeempfehlung
  • Gießwasserqualität
  • Wie fange ich an?

Online-Kurs TerZ digital

Status quo

Der nationale Klimaschutzplan 2050 sieht eine generelle Reduktion des Torfanteils in Kultursubstraten vor.

Zahlreiche wissenschaftliche Ergebnisse belegen, dass die Produktion von vielen Zierpflanzen in stärker torfreduzierten Substraten ohne Qualitätseinbußen möglich ist. Dies ist bisher noch nicht entsprechend in den Praxisbetrieben umgesetzt worden. Die Torfgehalte sind dort generell in den Substraten noch sehr hoch, was vermutlich auf der Angst vor mangelnder Kultursicherheit, vermehrtem Kontrollaufwand und erhöhten Kosten zu begründen ist.

Das Projekt begleitet Praxisbetriebe deutschlandweit bei der Umstellung, um sich diesen Unsicherheiten zu stellen und flächendeckend, unter Berücksichtigung verschiedenster Betriebsstrukturen, zu zeigen, was in der Praxis möglich ist und was nicht.

Ein wesentlicher Aspekt neben der Begleitung der Betriebe bei der Umstellung ist hierbei auch, dass ein umfassender Wissenstransfer betrieben wird. Ergebnisse, Probleme und Erfolge werden dokumentiert und für andere, interessierte Betriebe zur Verfügung gestellt. So können diese aufgrund der Informationen entscheiden, ob und in welchem Rahmen sie Kulturen auf torfreduzierte Substrate umstellen möchten und wissen bereits mit welchen Anpassungen bei den Kulturmaßnahmen gerechnet werden muss. Im Hinblick auf erhöhte Kulturrisiken werden so Berührungsängste mit torfreduzierten Substraten reduziert.

Durch die betriebswirtschaftliche Begleitung werden eventuelle Mehrkosten im Projekt dokumentiert, so dass der Aspekt der Wirtschaftlichkeit bei der Umstellung mit einbezogen wird.

Chancen:

  • Generelle Reduktion der Torfanteile in den Substraten der Sparte „Zierpflanzenbau“
  • Erkenntnisse über Möglichkeiten und Grenzen torfreduzierter Substrate in der Praxis
  • Erkenntnisse über die Wirtschaftlichkeit stärker torfreduziert produzierter Kulturen im Vergleich zum bisher verwendeten Standardsubstrat

Ergebnisse:

  • Durch unterschiedliche Ausgangsstoffe steigt die Variabilität in den Substraten
  • Stärkere Dynamiken in Nährstoff- und pH-Verlauf während der Kultur sind möglich

Empfehlungen für die Praxis:

  • Schrittweise den Torfanteil in den Substraten senken
  • Regelmäßige, begleitende Substratuntersuchungen durchführen
  • Eventuell Bewässerung und Düngung anpassen

Projektdaten und -partner:

  • Gesamtkoordination des Verbundes u. Regionalkoordination Nord
    • Landwirtschaftskammer Niedersachsen
    • Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Ahlem
    • Herr Prof. Dr. Bernhard Beßler
  • Regionalkoordination West
    • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Versuchszentrum Gartenbau Straelen/ Köln-Auweiler, Herr Andrew Gallik
  • Regionalkoordination Ost
    • Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), Referat 82 Zierpflanzenbau, Herr Stephan Wartenberg
  • Regionalkoordination Süd-West
    • Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg, Frau Barbara Degen
  • Regionalkoordination Süd
    • Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), Institut für Gartenbau, Fachgebiet Pflanzenernährung, Frau Prof. Dr. Elke Meinken
  • Betriebswirtschaftliche Projektbegleitung
    • Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Institut für Gartenbau, Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre, Herr Prof. Dr. Stefan Krusche

Förderung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Projektlaufzeit: März 2019 – März 2023

Weiterführende Informationen: